Projekt-Inhalte und Zielsetzungen
Übergeordnetes Ziel des Forschungs- und Entwicklungsprojekts „greening UP!“ war es, passgenaue, innovative und zielgruppengerechte Unterstützung und Konzepte für die Wartung, die Instandhaltung und die Pflege sowie für die Steuerung und die Regelung von Vertikalbegrünungen nach der Fertigstellung unter Berücksichtigung rechtlicher Rahmenbedingungen zu erarbeiten. Die Ergebnisse sind im vorliegenden Bericht dokumentiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die Projektergebnisse zeigen, dass es oft Planungs- und Ausführungsfehler sind, die sich negativ auf die spätere Grünpflege, technische Wartung und Instandhaltung auswirken. Defizite in der Dimensionierung und Auslegung der Bewässerungstechnik oder auch unzureichende wartungstechnische Erreichbarkeiten wichtiger Komponenten, wie der Steuerungs- und Regelungstechnik, führen sehr oft zu Problemen im laufenden Betrieb und lassen sich im Nachhinein, wenn überhaupt, nur mit sehr hohem Aufwand korrigieren. Darüber hinaus verfügen Vertikalbegrünungen oftmals über unzureichende Zugänglichkeiten für die eigentlichen Grünpflegemaßnahmen. Möglichkeiten der Anleiterung oder zusätzliche Ankerpunkte für zum Beispiel Industriekletter-Personen zur schnellen, spontanen Erreichbarkeit der Vertikalbegrünung werden kaum mitgeplant und dann auch nicht ausgeführt. Weiters spielt die Kontinuität in den Zuständigkeiten und in den Verantwortlichkeiten eine wesentliche Rolle. Gerade bei der Übergabe von Verantwortlichkeiten, beispielsweise mit der Fertigstellung der Begrünung und der Überführung in den laufenden Betrieb, sind klare Zuständigkeiten ein wesentlicher Garant für ein erfolgreiches Begrünungsprojekt. Auch rechtliche Vereinbarungen und die Berücksichtigung juristischer Aspekte können hier wesentlich unterstützen.
Ausblick
Vertikalbegrünungen als technische, jedoch lebende Systeme müssen deutlicher als Teil des Planungsprozesses hervorgehoben werden und in allen Planungsschritten miteinbezogen und dokumentiert werden. Die ÖNORM L 1136 „Vertikalbegrünung im Außenbereich“ unterstützt diesen Prozess. Dies gilt nicht nur für den landschaftsarchitektonischen Entwurf und die Fassadengestaltung, sondern bezieht sich auch auf technische Details zum Beispiel betreffend Haustechnik, Wasseranschlüsse, statische Voraussetzungen und Reserven, Bauphysik, Brandschutz, Erreichbarkeit etc. Zukünftige Vertikalbegrünungen sollten schon mit den ersten Ideen und Planungsschritten von Bauvorhaben mitentwickelt werden. Dies erfordert in der Zukunft ein verstärktes interdisziplinäres Zusammenwirken unterschiedlichster Fachdisziplinen, wie Landschaftsplanung, Landschaftsarchitektur, Vegetationstechnik, Landschaftsbau und auch Architektur, Haustechnik, Bauphysik und Statik. Auch das Hinzuziehen ausführender Fachfirmen in der Planungsphase ist zu begrüßen. Vertikalbegrünungen sind immer lebende Systeme! Daher ist die Schnittstelle Mensch – Technik – Natur enorm wichtig. Die planungs- und bautechnische Dokumentation von Beginn an und eine umfassende Dokumentation der Grünpflege und Wartung im laufenden Betrieb nach der Fertigstellung sind hier von großer Bedeutung.
Das Projekt „greening UP!“ hat innovative und passgenaue Empfehlungen für mehr Grün im urbanen Raum entwickelt und diese in einem Bericht veröffentlicht.