Bioklimatische Ansätze aus Ingenieurbiologie und Vegetationstechnik für angenehme Lernräume in Wien und NÖ
Das Thema des Talente-regional-Projekts „MikroSCHULklima“ ist zukunftsweisend und zugleich verbindend: das Mikroklima im schulischen Lernraum, im städtischen wie auch im ländlichen Kontext. Das Mikroklima sind jene kleinräumigen klimatischen Verhältnisse, welche sich unmittelbar auf den Menschen auswirken.
Vor allem die dichte Verbauung in Kombination mit einer großflächigen Versiegelung des Bodens führt in städtischen Räumen im Sommer im Vergleich zum (ländlicheren) Umland zu höheren Temperaturen. Vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels und einer zunehmenden Urbanisierung sind neue Lösungsansätze zur Steigerung der Lebensqualität im städtischen Kontext gefragt. Pflanzen kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu: Sie kühlen gerade dann, wenn wir Menschen es am meisten brauchen. An heißen Sommertagen kühlen Pflanzen durch den Effekt der Verdunstungskälte und die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und tragen so zu mehr Wohlbefinden bei und helfen, die Lebensqualität in Städten zu steigern.
Durch das Projekt „MikroSCHULklima“ sollen an 14 (vor-)schulischen Bildungseinrichtungen in Wien und Niederösterreich folgende Ziele erreicht werden:
- Sensibilisierung der SchülerInnen auf das Themenfeld „Mikroklima – Vegetation – Stadtklima – Klimawandel und die Wechselwirkungen und Beziehungen zur lokalen und globalen Umweltsituation mit besonderem Bezug auf den konkreten Schulstandort und das eigene Schulumfeld“
- Veranschaulichen und Sichtbarmachen der Leistungen von Pflanzen und deren positive Effekte auf das Mikroklima im schulischen und urbanen Kontext
- altersadäquate sowie gender- und diversitysensible Vermittlung von Fachthemen rund ums Mikroklima wie zu kleinklimatischen Aspekten an Schulen im ländlichen wie städtischen Raum
- Lernen mit allen Sinnen und im Kontext des gesamten Schulumfeldes: Exkursionen, Forschungsworkshops und Abschlusspräsentationen
Kinder und Jugendliche erhalten die Möglichkeiten zum aktiven Forschen und Experimentieren. Klimatische Aspekte in der eigenen städtisch oder ländlich geprägten Schulumgebung werden mit anderen kleinklimatischen Bereichen in Wien und dem Umland verglichen. Im Rahmen der Exkursion werden beispielhaft Möglichkeiten aufgezeigt, wie das Themenfeld „Klima“ im Schulalltag für SchülerInnen erlebbar und auf experimentelle Weise umgesetzt werden kann. Ausgehend von dem uns umgebenden Mikroklima werden Wechselwirkungen mit dem heterogenen Stadtklima, dem globalen Klimawandel und Aspekten der Pflanzenpflege, -verwendung und Standortansprüchen von Pflanzen hergestellt. Im direkten Schulumfeld werden die durch Pflanzen hervorgerufenen positiven bioklimatischen Effekte für SchülerInnen – durch entsprechende wissenschaftliche Versuchsanordnungen – unmittelbar erlebbar. Durch das Projekt wird es möglich, im Schulumfeld über die bedürfnisgerechte und erlebnisorientierte Gestaltung des Schulumfeldes hinauszudenken und Planungen in Zukunft um bioklimatische Ansätze durch den gezielten Einsatz von Pflanzen und Grünstrukturen zu erweitern.